Erstmals seit sieben Jahren sind die Kunden der gesetzlichen Krankenversicherung wieder unzufriedener mit dem deutschen Gesundheitswesen.
Mehr als jeder Dritte (36 Prozent) ist mit den Leistungen der Krankenkassen nicht zufrieden. Das zeigt „Continentale-Studie“, die seit 2001 durchgeführt wird. 2010 waren es noch 32 Prozent. Auch die Unzufriedenheit mit dem Preis hat zugenommen. Hier sind es 47 Prozent der Befragten, im Vorjahr waren es noch 44 Prozent.
Zusatzbeitrag entscheidender Aspekt
Die Experten der Continentale kommen zu dem Schluss, dass die Versicherten sich immer dann unzufriedener äußerten, wenn sie konkret mehr Geld bezahlen mussten – so etwa bei der Einführung der Praxisgebühr oder der Erhebung eines Zusatzbeitrags. Rolf Bauer, Vorstandsvorsitzender des Dortmunder Versicherers will sich zwar nicht festlegen, ob es sich bei den derzeitigen Umfrageergebnissen um eine Momentaufnahme oder eine Trendwende handelt. Doch spreche einiges für einen Umschwung.
Gute Versorgung nur privat?
Auch was die Zukunft des Gesundheitswesens anbelangt, sind die Kassen-Versicherten skeptisch. 76 Prozent sind der Meinung, dass es eine ausreichende medizinische Versorgung durch die Krankenkassen nicht mehr geben wird bzw. es nicht schon jetzt nicht mehr gibt. Zudem herrscht bei 85 Prozent der Befragten die Ansicht, dass eine gute Versorgung nur durch private Absicherung möglich sei.
Die GKV-Mitglieder beschweren sich, dass sie vor allem viel Geld zusätzlich – trotz Krankenkassenbeitrag – zahlen müssten, um eine gute medizinische Versorgung zu erhalten. Von dem medizinische Fortschritt profitiere ein großer Teil der Deutschen schon jetzt nicht mehr, sagen etwa acht von zehn Personen.